Die Geschichte des KDFB Essenbach
Am 06. November 1971 gründete Pfarrer Georg Kellner den Frauenbund-Zweigverein Essenbach, dem spontan 43 Frauen beitraten. Auf das rührige Betreiben der damaligen Fahnenträgerin Frau Anna Denk wuchs der Verein 1972 auf 102 Mitglieder. Am 01.01.2018 zählt unser Verein 234 Mitglieder. Wir freuen uns sehr, dass wir 2017, eine „Junge Gruppe“ begrüßen konnten.
Vierzig Jahre Katholischer Frauenbund Essenbach, vierzig Jahre kompetent, solidarisch, engagiert – auf jeden Fall Grund, inne zu halten und miteinander zu feiern.
Beginnend mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche, musikalisch vom Kirchenchor gestaltet, wurde ein symbolisches Licht entzündet, für jedes Jahrzehnt eine Kerze vor dem Altar. Bischöflich Geistlicher Rat Stephan Heindl begrüßte die Frauenbundmitglieder aus Essenbach und den benachbarten Zweigvereinen Ahrain, Altheim, Mettenbach und Mirskofen mit ihren Fahnenabordnungen.
In der Gegenüberstellung, was die Menschen zur Zeit bewegt und was vor vierzig Jahren im Vordergrund gewesen sein mag, zeigte sich, dass viele Gründungsmitglieder noch sehr von den Kriegs-und Aufbauerlebnissen geprägt waren. Erst mussten die Frauen die Arbeit der fehlenden Männer übernehmen und danach am sogenannten Wirtschaftswunder mitschuften. Ende der sechziger Jahre machte sich eine neue Bewegung spürbar, der Geist des 2. Vatikanischen Konzils gab Impulse, dass Frauen auch in der Kirche anpacken und mitmachen können/dürfen/sollen. Zu dieser Zeit entstanden aus den Frauenvereinigungen zahlreiche Frauenbünde als christliche Gemeinschaften von Gleichgesinnten mit dem Gedanken, Gott und den Menschen zu dienen. Dass die Vierzig-Jahrfeier des Essenbacher Frauenbundes auf den Festtag der Heiligen Elisabeth gelegt wurde belegt die Verehrung und die Aktualität dieser großen Frau. Sie erkannte die entscheidenden Lebenspunkte der Gottes- Nächsten- und Eigenliebe und diese Werte seien in der derzeitigen, von Egoismus geprägten Alltag dringend nötig. In einer Zeit, in der die Gefahr besteht, Gott zu verdrängen und zu vergessen, sei der Erhalt der Familien ein ganz entscheidendes Element der Gesellschaft.
Mit der Weisheit des griechischen Philosophen Demokrit „ein Leben ohne Feste ist wie ein langer Weg ohne Einkehr“ empfing Andrea Fleischmann die Gäste im festlich geschmückten Pfarr- und Jugendheim zum 40jährigen Gründungsfest und bewies gleich zu Beginn, dass das neue Vorstandsteam, erst ein halbes Jahr in der Verantwortung, eine bravouröse Vorbereitung geleistet hat.
In den folgenden kurzen und präzisen Grußworten stellte Pfarrer Stephan Heindl fest, dass auch er bereits mit zu den dienstältesten Mitgliedern gehöre, sei er doch bereits seit 35 Jahren Geistlicher Beirat. Der Frauenbund wäre in der Pfarrei nicht wegzudenken, für die unzähligen Dienste und Hilfen sei er besonders dankbar. Von der großen Stärke der Frauen, deren enormer Ausdauer und Zuverlässigkeit sprach Bürgermeister Fritz Wittmann. Er lobte das soziale Engagement des Frauenbundes von dem viele Bürger profitieren. Das Vereinsleben einer Gemeinde sei wie ein Netz, in dem sich Menschen einhalten könnten und aufgefangen würden, ein wesentlicher, starker Teil dieses Netzes sei ohne Zweifel der Frauenbund.
Das Leben der Gründerin des Deutschen Frauenbundes, Ellen Amann skizzierte die Bezirksvorsitzende Gabi Neumeier, und sie erinnerte gleichzeitig an die immer noch gültigen Ausgangswerte.
Ihre freundschaftliche Verbundenheit mit dem Zweigverein Essenbach bekräftigten die Vertreterinnen aus Altheim, Ahrain, Mettenbach und Mirskofen, Angela Eckleder, Erika Kutschert, Maria Bauer und Maria Brunner.
Im November 1971 gründeten einige Frauen aus dem Mütterverein den katholischen Frauenbund Essenbach, Franziska Ringlstetter aus Unsbach war die 1. Vorsitzende des neuen Vereins. Im Januar 1972 fanden sich 57 weitere Mitglieder dazu. 1985 ließ der KDFB eine sehr schöne Fahne mit der Rosenkranzmadonna und dem Frauenbundzeichen anfertigen, die Eva Spanner und Gisela Röhrl anlässlich des Jubiläums in der Klosterstickerei Aiterhofen restaurieren ließen. 220 Frauen aus Essenbach und den Filialen Unsbach, Ober- und Unterwattenbach fühlen sich derzeit zum Verein gehörig. Seit Anfang Mai dieses Jahres gibt es ein völlig neues junges Vorstandsteam, dem Andrea Fleischmann, Heidi Steinberger, Marianne Dullinger, Heike Berghof, Renate Hanglberger, Irmgard Müller und Irmgard Steinberger angehören.
Der mit Spannung erwartete Festvortrag der stellvertretenden Diözesanvorsitzenden Marlene Holst berührte die Frauen sehr. „Sie haben sich den KDFB auf die Fahne geschrieben und ich wünsche Ihnen einen Weg, der tragfähig und gangbar ist, weiterführt und ein Ziel hat und zum Mitgehen einlädt“ sagte sie eingangs und zitierte Maria Hillering-Hames mit der nachdenkenswerten Feststellung „Jede ist anders, doch anderssein ist nicht weniger gut“. Frauen tragen die Ziele ihres Vereins schon über viele Jahre hinweg mit und schätzen die vier Säulen, auf denen der Verband ruht: Bildung, Engagement, weibliche Spiritualität und Gemeinschaft. Für das Verständnis der eigenen Identität mache es Sinn, sich mit den Wurzeln des KDFB zu beschäftigen. Noch vor hundert Jahren verfügten die Frauen kaum über Rechte, Vermögen und Fähigkeiten waren automatisch Besitz des Mannes, ebenso stand denen die Entscheidung in allen Angelegenheiten zu. Aus dieser Situation schlossen sich 1894 verschiedenste Frauenvereine zusammen mit der Idee, gleiche bürgerliche Rechte wie für Männer, Bildungszugang, Wahlrecht und Mitsprache im öffentlichen Leben zu erlangen. Im Jahr 1903 wurde in Köln der katholische Frauenbund gegründet, 1910 der erste bayerische Zweigverein in Regensburg. Seither haben sich die Frauenbund-Frauen vielseitig eingesetzt und noch mehr bewegt: schulische und berufliche Bildung, Bahnhofsmission, sozial-karitative Frauenschule, Berufsberatungsstellen, Nähstuben, Familienhilfe, Müttererholung, Müttergenesungswerk, Gründung Haus für das Leben. Die Errungenschaften von damals scheinen heute selbstverständlich, doch es gilt der gleiche Grundsatz im Verband, die Bedürfnisse der jetzigen Zeit zu erkennen und im christlichen Sinn danach zu handeln. Das Ziel des KDFB ist eine wertorientierte, religiös motivierte politische Interessenvertretung, um am Aufbau einer Gesellschaft und Kirche mitzuwirken, in der Frauen und Männer partnerschaftlich zusammenleben und Verantwortung tragen für die Zukunft in einer friedlichen, gerechten und für alle lebenswerten Welt. Für dieses Ziel, so die Diözesanvorsitzende, brauche es immer Frauen, die sich der Verantwortung stellen, sich den Blick für die Bedürfnisse der Mitmenschen erhalten und neben Familie und Beruf noch Zeit und Kraft fänden, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Die Verantwortung im Ehrenamt und das Einbringen der Fähigkeiten und Kompetenzen in der Pfarrei und der Gemeinde könne als Bereicherung erfahren werden. Ein lebens-und liebenswertes Miteinander bereite Freude und fördere ein funktionierendes Zusammenleben. Abschließend dankte Marlene Holst in ihrer begeisternden Festrede allen Verantwortlichen und Mitgliedern des Frauenbundes mit dem Wunsch, den Zielen treu zu bleiben. Die Ehrungen für ehrenamtliches Engagement und langjährige Mitgliedschaft fände beim Jubiläum einen schönen Rahmen.
Fotos als aussagekräftige Chronik, ein gemeinsames Mittagsmahl, ein köstliches Kuchenbuffet, freundliche junge Mädchen zum Bedienen, feinste Musik von Christine, Anton und Jonas Eibensteiner und dazu genügend Zeit dazwischen zum Reden, die gesamte Feier war eine rundum gelungene Veranstaltung zur Freude der Mitglieder und zum Auftanken im Alltag, ganz im Sinne der vorgegebenen Frauenbundsziele. Der Verein darf mit Zuversicht in die Zukunft blicken.
Erna Hesel zum Ehrenmitglied ernannt
Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung wurden verschiedene Ehrungen verliehen.
Ein Buch könnte Erna Hesel schreiben mit dem Titel „mein Leben im Frauenbund“, meinte Renate Hanglberger, die treffend und humorvoll die langjährige Vorsitzende beschrieb mit, „ewig dabei, rennt immer, stets in Eile,
lebt nur für den Frauenbund“, kein Wunder, seit 39 Jahren ist Erna Hesel Mitglied, davon 32 Jahre im Vorstand als 1. und 2. Vorsitzende. Seit Mitte dieses Jahres versucht sie nun ein „Leben danach“, aber als eifriges Mitglied bleibt sie dem Verein treu und auf all ihre Verdienste darf sie nun als Ehrenmitglied zurückblicken.
Anneliese Pfriemer erhielt die Goldnadel für 40 Jahre Mitgliedschaft, sie war auch die 1. Schriftführerin. Anna Beck aus Oberwattenbach nahm ebenfalls die Goldnadel für 40 Jahre in Empfang. Eine Ehrung gab es für Gisela Röhrl, sie war 12 Jahre im Vorstand und trägt seit 1999 die Fahne. Betty Obermeyer versah mit großer Sorgfalt 16 Jahre das Amt der Schatzmeisterin, Margit Stauber gehörte 12 Jahre zur Vorstandschaft, sie war auch 2. Vorsitzende, Elisabeth Kraeh und Eva Spanner arbeiteten 8 Jahre im Vorstand mit.
Als Geistliche Beiräte begleiteten von 1971 bis 1974 Pfarrer Georg Kellner, von 1974 bis 1976 Pfarrer Heinrich Wachter und seit 1. Oktober 1976 Bischöflich Geistlicher Rat Stephan Heindl den Frauenbund.

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Die Geschichte des KDFB
Der "Katholische Frauenbund" (KFB) wurde 1903 in Köln gegründet. 1916 wurde der Name in "Katholischer Frauenbund Deutschlands (KFD)" geändert. Nach dem 1. Weltkrieg im Jahr 1921 wurde der Name wiederum in "Katholischer Deutscher Frauenbund (KDF)" geändert - aus Rücksicht auf die Zweigvereine der abgetretenen und besetzen Gebiete. 1983 setzt sich für "Katholischer Deutscher Frauenbund" die bis heute gültige Abkürzung KDFB durch.
Bei der Gründung handelte es sich um einen "Zusammenschluss katholischer Frauen aller Schichten, Berufe und Altersstufen, im Geiste der katholischen Frauenbewegung, zum Dienst an Kirche und Volk, insbesondere zur Vertiefung des katholischen Frauenideals in Familie, Beruf und öffentlichem Leben". Vorrangiges Ziel war die Frauenbildung.
1911 wurde dann von Ellen Ammann der Bayerische Landesverband gegründet.
Die Anfänge
Am 28. November 1910 wurde in Regensburg in Anwesenheit von Ellen Ammann der erste Stadtverband des Katholischen Frauenbundes in der Diözese gegründet. Schon bald entstanden im Bistum Regensburg weitere Frauenbund-Vereine, die ersten 1912 in Sünching und in Weiden, St. Josef. Von Anfang an übernahmen die Frauenbundfrauen verschiedene soziale Aufgaben, insbesondere solche, die Frauen, Mädchen und Kinder betrafen. Sie kooperierten mit den städtischen Behörden und ihre Arbeit war allseits geschätzt. Mitglieder des Frauenbundes wurden in zahlreiche Gremien berufen.
Neben der sozialen Ausrichtung war den Verantwortlichen im Frauenbund immer die Weiterbildung von Frauen aller Schichten ein Anliegen. Die Inhalte der Vorträge und Kurse reichten von ganz praktischen Dingen, wie Haushalt und Kochen, bis zu kunsthistorischen, philosophischen und ab 1918 auch staatsbürgerlichen Themen.
Im Jahre 1930 beschloss der Bayerische Landesausschuss des KFB die Einrichtung von Diözesanausschüssen. Darin sollten sich die zahlreich gewordenen Zweigvereine zu Arbeitsgemeinschaften zusammenschließen. In Regensburg wurde im Oktober 1931 erstmals ein Diözesanausschuss erwähnt. In der Diözese existierten mittlerweile 48 Zweigvereine.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Frauenbund weitgehend aus der Öffentlichkeit verdrängt. Im April 1939 wurde der Stadtverband Regensburg aus dem Registergericht gestrichen. Er konnte sich nur noch im kirchlichen Raum betätigen.
Nach dem zweiten Weltkrieg nahm der Frauenbund seine sozialen Aktivitäten wieder auf, nach und nach traten aber Bildungs- und Verbandsaufgaben in den Vordergrund.
In den Sechzigern wurde die Verbandsstruktur ausgebaut und die Bezirksebene gestärkt. 1967 fanden erstmals ordentliche Wahlen von Bezirksleiterinnen und deren Stellvertreterinnen statt. Bei der Delegiertenversammlung im Jahre 1969 wurde die Satzung des Diözesanverbandes verabschiedet. Seit dem 23. Juni 1970 ist der Diözesanverband ein eigener eingetragener Verein.
In den siebziger Jahren erforderte die rasche Zunahme der Mitglieder, vorwiegend jüngerer Frauen, die Erweiterung und effiziente Gestaltung der Bildungsarbeit. Die Kommissionen gewannen an Bedeutung.
In den Achtzigern war ebenfalls ein starkes Anwachsen der Mitgliederzahl und der Anzahl der Zweigvereine zu verzeichnen. Die Diözesanstelle, die mittlerweile über hauptberufliche Kräfte verfügte, entwickelte sich zur Anlauf- und Dienstleistungsstelle für die Zweigvereine. Aktuelle Themen und Probleme der Zeit aus christlicher Sicht zu beleuchten war der inhaltliche Schwerpunkt der Arbeit. Als soziales Standbein wurde der Hilfsfonds „Frauen helfen Frauen in Not“ als Nachfolger der „Nothilfe“ ins Leben gerufen.
Gesellschaftspolitischen Einfluss nahm der Verband verstärkt ab 1990. Mit zahlreichen Anträgen, Stellungnahmen und Aktionen wandte sich der Frauenbund an die Öffentlichkeit und an Verantwortliche in Politik und Kirche.
Richtung weisende Projekte wurden gestartet: "Tagesmütterausbildung“ (1995) , "KDFB Kaffee“ (2003) und "Paten-Großeltern für die Kinder von Studierenden" (2008).
Die demographische Entwicklung erforderte in den letzten Jahren eine Konzentration auf innerverbandliche Themen, wie Mitgliedergewinnung und Imagepflege. Es wird eine Herausforderung sein, den derzeitigen Mitgliederstand zu halten und daneben die anderen Aufgaben des Katholischen Frauenbundes nicht aus den Augen zu verlieren.